Wasser hat für Kinder immer etwas Magisches. Grächen hat es verstanden, ihre seit langer Zeit bekannten Suonen gekonnt in Szene zu setzen und für Familien mit Kindern zu einem begehrten Spielplatz zu machen. Aber auch Erwachsene werden zum Innehalten eingeladen und können da und dort die Seele baumeln lassen. Es empfiehlt sich, den Aufstieg bereits zu Beginn der Wanderung auf sich. Vom Dorfplatz in Grächen begibt man sich direkt in Richtung Z’Seew und steigt noch eine weitere Viertelstunde im Wald hoch bis zum Einstieg der Eggeri-Suone, der höchstgelegenen Wasserleitung von Grächen. Von hier aus geht es in Richtung Süden. Entlang des lustig plätschernden Wassers wandert es sich leichter. Und immer wieder trifft man auf Elemente, welche zum Spielen oder Verweilen gedacht sind. Nach ca. einer Stunde erreicht man den Riedbach, wo das Wasser seit Jahrhunderten bezogen wird. Der Weg steigt zur nächsten Suone, der Chilcheri ab. Diese bringt die Wanderer wieder zurück zum Dorf. Unter dem Titel „Zauberwasser“ wurde dieses Projekt vor zwei Jahren dem Publikum freigegeben. Im Frühjahr gewann es den Post-Sonderpreis.
Information
Wanderkarte: 1:25'000 Grächen
Wanderroute
Auf swisstopo anzeigen
Daten:
swisstopo,
www.valrando.ch
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Grächen
0:00
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Riedbach Wasserfassung
1:30
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Grächen
2:32
1:02
Wandervorschläge

Saas-Almagell
• VS
Suonenweg Saas-Almagell - Saas-Grund

Staldenried
— Stalden
• VS
Der Saaser Talweg lebt neu auf
Staldenried – Rafgarten – Resti – Stalden In der heutigen Zeit ist es schwer sich vorzustellen, wie der Alltag unserer Walliser Vorfahren vor einem Jahrhundert wohl ausgesehen hat. Die meisten Menschen lebten in kleinen Bergdörfern, wel¬che mit schmalen Wegen untereinander und mit dem Tal verbunden waren. Es brauchte einen hohen körperlichen Einsatz, um sich und seine Familie zu ernähren. In der Freizeit, welche sehr spärlich war, hielt man sich häufig im eigenen Dorf auf, um neue Energie zu tanken. Nur sehr wenige Male im Jahr nahm man den meist beschwerlichen Weg zu Fuss auf sich und ging sonntags an ein Fest ins Nach¬bardorf, was vor allem bei jungen Leuten mit einer „Braut-/ Bräutigamsschau“ verbunden war. Einer dieser Weg verband Staldenried mit Rafgarten und Eisten. Er war gleichzeitig die Anbindung an den Saaser Talweg, welcher von Säumer und Handelsreise seit Jahrhunderten über den Monte Moro Pass nach Italien und wieder zurück brachten. Vor rund fünf Jahren wurde die in der Neuzeit verwilderte Wegverbindung wieder hergerichtet und als Bergwanderweg ins Netz aufgenommen. Ein noch schwierigeres Unterfangen stellte die durchgehende Wiedereröffnung des Talweges dar. Bedingt durch die schwierige Topographie des vorderen Saastals wurde beim Bau der Strasse in den 1930er Jahre ein Teil des Säumerwegs in den segenbringenden Neubau integriert. Niemand hätte damals gerechnet, dass es eines Tages Menschen geben würde, welche das Gehen als Hobby betreiben. Die Folgen waren, dass rund 400 m des Wanderwegs über die inzwischen stark frequentierte, relativ enge Strasse führte. Mit den neuesten Kenntnissen gelang es der Bauherrschaft unterhalb der Strasse ein neues Trasse in das unwegsame Gelände zu legen, so dass die Zufussgehenden gefahrlos talauswärts wandern können. So bietet sich heute eine wunderschöne Wanderung an, welche die beschriebenen Wegabschnitte aneinanderreiht: Vom Bahnhof Stalden gelangen wir mit der neuen Luftseilbahn ins schmucke Bergdorf Staldenried. Die Dorfstrasse führt in südlicher Richtung zum Einstieg des ehemaligen Verbindungswegs. Er ist teilweise ausgesetzt aber nicht wirklich gefährlich. Die genügsame Vegetation lässt erahnen, wie die Sonne an Sommertagen auf die Felspartien niederbrennt. Am gegenüberliegenden Hang lassen sich die Talstrsse und den parallel dazu führenden Wanderweg erkennen. Bald erreichen wir den adretten Weiler Rafgarten, der über der tosenden Saaservispa thront. Hier münden wir in den Talweg, welcher im Inventar der historischen Verkehrswege Schweiz von natio-naler Bedeutung eingestuft ist. Wir geniessen den neu eröffneten Wegabschnitt, der sich elegant an die steilen Hänge schmiegt. Kurz vor dem Weiler Resti gehen wir wieder auf dem alten Trasse. Die Vegetation ist üppiger und eine Vielfalt an Insekten tummelt sich am Wegrand. Hie und da säumen alte Gemäuer den Weg. Als weiterer Höhepunkt geht es zum Schluss unserer Erkundungsreise über die „Chibrücke“ welche in der Mitte des 16. Jahrhunderts von Ulrich Ruffiner erbaut und vor ein paar Jahren restauriert wurde. Am Bahnhof Stalden schliesst sich für uns der Kreis.

Binii
— Tripon
• VS
Suone von Torrent-Neuf
Schon vor 1430 gebaut, war die Suone von Torrent-Neuf oder Suone von Savièse einst das kühnste Bewässerungsprojekt ihrer Art. Sie schöpfte ihr Wasser aus der Morge, verliess dann die Schlucht über eine schwindelerregende, und gefährliche Konstruktion, brachte aber reichlich Wasser mit sich. Unsere Wanderung führt über einen 2,4 km langen, in luftiger Höhe kürzlich wieder hergestellten Weg. Ziel dieser Renovierungsarbeiten war es auch, an die ausserordentlichen Leistungen unserer Vorfahren zu erinnern.

Grächen
• VS
Bineri und Eggeri
Mit den vier Wasserleitungen ist Grächen als wahres Suonen-Eldorado bekannt. Mit 50 bis 55 mm pro Jahr trifft man hier auf die niederschlagärmste Gegend der Schweiz, daher ist die künstliche Bewässerung unerlässlich. Das Alter des Grächner Wässersystems lässt sich nicht genau bestimmen. Erste schriftliche Aufzeichnungen reichen ins 12. Jahrhundert zurück. Die Suonen werden allesamt vom Riedbach genährt. Die «Eggeri», vermutlich die älteste, bezieht ihr Wasser auf 1840 m; die «Bineri» wird auf 1738 m angeschöpft.